Gedichte
Druf baue
Banholzer, Rosemarie
En Vogel, der singt,
wenn no finschter isch d’Nacht,
weil der nämlich woßt,
daß de Dag bald ufwacht,
en Löwezah’, wo sich
durch d’Schteiner durezwängt,
e Blüetle, wo us de Knoschpe usedrängt,
selle Kraft, wo im klänschde
Sämle drinschteckt,
de Rege, wo ‘s Dürre zum Läbe ufweckt,
die Raupe, wo bald zumene
Schmetteling wird,
e Mäusle, wo sich usem Loch rus veirrt,
und d’Sunne, wo wieder Wärme vedeilt,
wenn se wäng länger am Himmel veweilt,
des alles gieht om doch d’Hoffnung z’ruck,
daß de Winter mueß weiche, Schtuck um Schtuck.
Villicht, und do sott me wirkli druf baue,
dont sogar menschliche Iiszapfe mol taue.
April 2000
En Vogel, der singt,
wenn no finschter isch d’Nacht,
weil der nämlich woßt,
daß de Dag bald ufwacht,
en Löwezah’, wo sich
durch d’Schteiner durezwängt,
e Blüetle, wo us de Knoschpe usedrängt,
selle Kraft, wo im klänschde
Sämle drinschteckt,
de Rege, wo ‘s Dürre zum Läbe ufweckt,
die Raupe, wo bald zumene
Schmetteling wird,
e Mäusle, wo sich usem Loch rus veirrt,
und d’Sunne, wo wieder Wärme vedeilt,
wenn se wäng länger am Himmel veweilt,
des alles gieht om doch d’Hoffnung z’ruck,
daß de Winter mueß weiche, Schtuck um Schtuck.
Villicht, und do sott me wirkli druf baue,
dont sogar menschliche Iiszapfe mol taue.
April 2000