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Gedichte

Hembglonkereie

Banholzer, Rosemarie
Als Hembglonker schlurf i am Morge is Bad,
vubei isch de Fedreball – wie isch des schad!
I ka’s kum vewarte, bis d’Nacht wieder kunnt,
im Nachthemb, do bin i so schä kugelrund.
Am liebschde dät i des Hemed nie rab,
drum freit mi au soo desell onzig Dag,
wo d’Leit mitem Nachthemb uf d’Stroße gond
und ihrene Hembzipfel pfludere lond. 

Am Schmotzige Dunschdig, wenn’s Obed isch,
do hebt’s ko Mäschgerle hinderem Disch.
Mit Suublotere, Fackle und Deckel us Blech
glonkered sämtliche Frichtle frech
im Schlepptau vu Großkopfete durch’s Revier,
dond „Ho Narro“ schreie, bis se heiser sind schier.
Im Nachthemb, do isch me so abtudeet,
me kunnt sich it vor, as wär me bled,
weil allewil hinter de Mode herhinksch
und Maße hosch wie e ägyptische Sphinx. 

Nachthemedmacher hond Konjunktur,
wenn’s Glonkervolk goht uf Hemed-Schau-Tour.
Mit Borte und Spitze und Biese und Schlitz,
kasch Hemeder senne fir d’Kälte und d’Hitz.
I pfeif uf de Pierrot, i pfeif uf de Vämp,
es glonkert sich hundertmol schänner im Hemb.

Kunnt onner deher, wo’s ite veschtoht
und grätige Hämmer zum Muul useloht,
denn klepft merm sin Griesgram rus usem Hirn
und zieght em e Zipfelkapp iber sei Stirn.
Des alles ka me als Hembglonker mache,
am Schmotzige Dunschdig und so, daß d’Leit lache.
Wenn onner sich ufregt und hot kon Humor,
no stell i mer’n eifach im Nachthemed vor.

Februar 2001


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