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Gedichte

E Baum

Reiff, Heinz
I wott, i wär e Baum.
Us tiefe Wurzle chäm dr Saft,
us faisse Scholle nähm i d Chraft,
zuem Werde un zuem Bliibe,
zuem Wachse un zuem Triibe,
bis in dr üsserscht Saum.
I wott, i wär e Baum.

I fieng bizytten a.
Im Winter gäb i mer en Ruck
un nähm vom chüehle Saft e Schluck,
tät mit de Äschte rüttle,
dr Schnee an Bode schüttle.
Dr Rescht chönnt d Sunne ha.
I fieng bizytten a.

Im Früehlig wär i schön.
I chrampfti un hätt über d Nacht
dr schönsti Chirsbaum us mer gmacht,
tät wyssi Blüete trage,
und all Lüt wurde sage,
wie die mir gattig stöhn.
Im Früehlig wär i schön.

Un s Immli hätti z tue.
Es müesst zue allne Blüete goh,
dört tät s e Znüni übercho,
un s müesst mer viil verzelle,
un ich wurd d Ohre stelle.
Erscht z Obe gäb's e Rueh.
Jo, s Immli hätti z tue.

Jetz wär's die höchsti Zyt.
Wil d Schoreniggli chlei un grüen
no wachsen un schön rot sii müen.
Denn ufem ganzen Acher
wott i die schönste Chracher,
wo's numme neume git.
Jetz wär's die höchsti Zyt.

Was des e Lebtig wär!
Dr Buur stellti e Leitren a
mit über sechzig Seigel dra!
Un mengge Chirsichratte
wurd voll, eso täts batte.
Un au kei Zeine leer.
Was des e Lebtig wär.

Dr Herbst, dä hätt i gern.
Er tät die grüene Blätter neh
un tät mer roti ummegee.
Un wenn dr Sturm tät bloose,
no wurd i numme loose
un denke: 's isch wie fern.
Dr Herbst, dä hätt i gern.

Deno hätt i e Traum.
I wäri alt, un 's gieng ans Holz.
No wurd i sage: chumm, was soll's,
i tue scho alles chenne,
wott numme nomol brenne
so wie-n-en alte Baum.
Des wär bigoscht mii Traum.

April 2019


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