Gedichte
Schnapse!
Richter, Werner
(aus: Früsch vom Faß)
Dreihundert Liter faßt mii Faß,
s isch Maische drin zuem Brenne,
i füll dä Zettel us voll Haß,
sottsch alles gnau benenne.
Debii han ich no nebedra
e Fäßli Most vo Bire,
und selli gib ich nit gern aa,
das duet mi jetz verwire.
chunnt echtscht biim Brand e Kontrolleur
und merkts vo dene Bire,
no han ich glii e Mords-Malheur,
mit dene chasch nit gschire.
Chunnt kein, no hätt i no ne Faß
vo altem Wii und Druese,
no machts biim Brenne Heidespaß,
chunnt ein, zahlsch ordli Bueße.
I fang halt a und bett und bitt
und füür, das Füür mueß pfuuse,
i hoff, dä Zöllner chunnt halt nit,
no lauft e Schweddi uuse.
Und wenn er chunnt, du lieber Gott,
no due nem halt verzelle:
Die Maische lauft mr früsch und flott,
soviil han ich nit welle.
Ich glaub, dä chaibe Zwetschgebaum
het bsundri Sunne gnosse,
es fließt de Schnaps grad wie im Traum,
viil z viil isch uuse glosse.
Und wenn ers glaubt, no isch es recht,
wenn nit, han ich verlore,
i zahl, und s Chessi chupferecht
blombiert für mänki Johre.
No brenn i halt e Rüngli nit
und wart uf bessri Zite,
die Fäßli, plattschig voll, zue dritt
han ich scho uf de Site.
Die gsperrte Jöhrli ummegöhn,
i gspür e Nerveriße
denn s Brenne isch halt noh so schön,
wem mr cha ordli bschiße.
März 2011
(aus: Früsch vom Faß)
Dreihundert Liter faßt mii Faß,
s isch Maische drin zuem Brenne,
i füll dä Zettel us voll Haß,
sottsch alles gnau benenne.
Debii han ich no nebedra
e Fäßli Most vo Bire,
und selli gib ich nit gern aa,
das duet mi jetz verwire.
chunnt echtscht biim Brand e Kontrolleur
und merkts vo dene Bire,
no han ich glii e Mords-Malheur,
mit dene chasch nit gschire.
Chunnt kein, no hätt i no ne Faß
vo altem Wii und Druese,
no machts biim Brenne Heidespaß,
chunnt ein, zahlsch ordli Bueße.
I fang halt a und bett und bitt
und füür, das Füür mueß pfuuse,
i hoff, dä Zöllner chunnt halt nit,
no lauft e Schweddi uuse.
Und wenn er chunnt, du lieber Gott,
no due nem halt verzelle:
Die Maische lauft mr früsch und flott,
soviil han ich nit welle.
Ich glaub, dä chaibe Zwetschgebaum
het bsundri Sunne gnosse,
es fließt de Schnaps grad wie im Traum,
viil z viil isch uuse glosse.
Und wenn ers glaubt, no isch es recht,
wenn nit, han ich verlore,
i zahl, und s Chessi chupferecht
blombiert für mänki Johre.
No brenn i halt e Rüngli nit
und wart uf bessri Zite,
die Fäßli, plattschig voll, zue dritt
han ich scho uf de Site.
Die gsperrte Jöhrli ummegöhn,
i gspür e Nerveriße
denn s Brenne isch halt noh so schön,
wem mr cha ordli bschiße.
März 2011