Gedichte
Morgekonzert
Fröhlich, Walter
Wenn i morgens, noch em ufschtoh, no’it wach sei ka,
ni isch all no s Bescht, i mach s Radio a.
Wenn aber denn on, so ganz ohne gfroget,
vume Flügel begleitet, sei Schello scho blooget,
wenn de ei uf de Taschte durch d Romantik fäget
un de ander uf sim Kischtle en Schubert versäget,
und si schpiered d Romantik scho ganz intensiv,
mi macht des am Morge scho leicht depressiv.
I hör gern Schubert, do druff kann i schwöre,
aber kurz noch em ufschtoh, do mag’in it höre.
Alls zu sinere Zeit und alls a sim Platz,
am Morge do brauch i en aschtändige Jazz.
Der schtellt mi uf und fahrt mer i d Glieder,
do kommed die Lebensgeischter glei wieder,
drum ka die Eisicht wohl niemerd beschtreite:
“S passt halt it alles zu allene Zeite!”
Februar 2000
Wenn i morgens, noch em ufschtoh, no’it wach sei ka,
ni isch all no s Bescht, i mach s Radio a.
Wenn aber denn on, so ganz ohne gfroget,
vume Flügel begleitet, sei Schello scho blooget,
wenn de ei uf de Taschte durch d Romantik fäget
un de ander uf sim Kischtle en Schubert versäget,
und si schpiered d Romantik scho ganz intensiv,
mi macht des am Morge scho leicht depressiv.
I hör gern Schubert, do druff kann i schwöre,
aber kurz noch em ufschtoh, do mag’in it höre.
Alls zu sinere Zeit und alls a sim Platz,
am Morge do brauch i en aschtändige Jazz.
Der schtellt mi uf und fahrt mer i d Glieder,
do kommed die Lebensgeischter glei wieder,
drum ka die Eisicht wohl niemerd beschtreite:
“S passt halt it alles zu allene Zeite!”
Februar 2000