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Gedichte

Mir Mensche

Jung, Gerhard
Mir Mensche sin an Zit verlore,
sin hilflos in e Zit gebore,
wo mir nit gschaffe hän.
Zit
isch im Guete un im Böse
e zitlos dunkel Rätselwese
un frogt nie, was mir wön.

Zue allem, was dir nutzt un schadet
bisch zitverdammt,
un zitbegnadet,
bloß eifach, wil du bisch.
De magsch es Gott, Gschick, Zuefall nenne,
du selber wirsch nüt mache chönne
als a' neh,
so wie s isch;
un ohni froge un werweiße
de Zuefall Zit dii Lebe heiße,
wo wider witergisch.

Denn d Zit lauft doch zue allem ane
nit in vu usse gsetzte Bahne.
De Mensch isch s, wo si macht.
Er macht seIl Gsetz
un selli Norme,
wo Guet un Bös inanderforme.
Er schniideret die Tracht,
wo d Zit vu andre Zite scheidet,
wo jedi eigeständig chleidet
un s eige Wese git.

Doch, hät de Mensch sii Zit begriffe
un ghaue, ghoblet, gfräßt un gschliffe,
no isch er - us de Zit.
Mueß zmol erfahre hintrem Wandre:
Mer formt sii Zit für selli andre,
wo noch eim duregöhn.
Un selli müen mit unsrer Erde
un unsrem Zitgeist fertig werde -
au, wenn s en nit verstöhn.

Du chasch nit für di selber schaffe!
Für die wo chömme
bruuchsch du d Waffe,
de Wille un de Muet.
Drum muesch
bi allem Tue un Ränke
zerscht all an die wo chömme denke.
No werde d Zite guet!

Juli 1998


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