Gedichte
Bsinnlichi Gedanke
Brunner, Hans
Still loß ich in re dunkle Nacht
ini Gedanke kreise.
Dr Schlof isch mir ganz wit entruckt,
im Geischt bi-n ich uf Reise.
Mi Reis die goht Johrzehnti zruck –
dörthi wo-n ich as Chind –
so wie e Früehling voll im Saft,
gstrotzt ha wie ne Wirbelwind.
Wie ha-n i dört us Eitelkeit
allbot in Spiegel gstarrt.
Im Gsicht het gspießt dr erschti Flum,
gern hätt i gha e Bart.
As Chind wottsch scho erwachse si.
S “Du” wit scho nimmi höre!
So groß möchtsch wie dr Vatter si
un zue de Alte ghöre.
Merksch nit wie wanderet die Zit.
Erwachse – das bisch gli.
Es goht kei Johr an dir verbii,
dr Summer stellt sich i.
As Chind hesch nie Gedanke gha –
wie lang wird s Lebe goh?
De hesch nit gmerkt, aß Johr um Johr,
ganz heimlig isch dervo.
Zmol kriegsch die erschte graue Hoor;
e Brülle bruchsch in d Nöchi.
S ziehn langsam Runzle dur di Gsicht.
Jetz bisch in Vatter s Höchi.
Wie gschwind chunnt au dr Herbscht zue dir,
zieht dir dur Chrüz un Bei.
Jetz wottsch e Chind im Alter sii –
so goht die Zit verbei.
D Uhr – si tickt halt gnadelos
für Alti un für Chinder.
Für jede Mensch chunnt uf dr Welt –
mol früeh – mol spot dr Winter.
Drum mein i, nimm e jedes d Zit
So schön wie s numme goht.
Zfriede lächle, fröhlich si,
villicht isch s morn scho z spot!
November 2003
Still loß ich in re dunkle Nacht
ini Gedanke kreise.
Dr Schlof isch mir ganz wit entruckt,
im Geischt bi-n ich uf Reise.
Mi Reis die goht Johrzehnti zruck –
dörthi wo-n ich as Chind –
so wie e Früehling voll im Saft,
gstrotzt ha wie ne Wirbelwind.
Wie ha-n i dört us Eitelkeit
allbot in Spiegel gstarrt.
Im Gsicht het gspießt dr erschti Flum,
gern hätt i gha e Bart.
As Chind wottsch scho erwachse si.
S “Du” wit scho nimmi höre!
So groß möchtsch wie dr Vatter si
un zue de Alte ghöre.
Merksch nit wie wanderet die Zit.
Erwachse – das bisch gli.
Es goht kei Johr an dir verbii,
dr Summer stellt sich i.
As Chind hesch nie Gedanke gha –
wie lang wird s Lebe goh?
De hesch nit gmerkt, aß Johr um Johr,
ganz heimlig isch dervo.
Zmol kriegsch die erschte graue Hoor;
e Brülle bruchsch in d Nöchi.
S ziehn langsam Runzle dur di Gsicht.
Jetz bisch in Vatter s Höchi.
Wie gschwind chunnt au dr Herbscht zue dir,
zieht dir dur Chrüz un Bei.
Jetz wottsch e Chind im Alter sii –
so goht die Zit verbei.
D Uhr – si tickt halt gnadelos
für Alti un für Chinder.
Für jede Mensch chunnt uf dr Welt –
mol früeh – mol spot dr Winter.
Drum mein i, nimm e jedes d Zit
So schön wie s numme goht.
Zfriede lächle, fröhlich si,
villicht isch s morn scho z spot!
November 2003
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