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Gedichte

Dr Unfriede

Kastel, Emilie
Zuer Zit heärt mr doch wit un breit
nur Unfriede un Kreägsgeschrei.
Do mueß mr sich au hitt noch froge,
het d’ Maenschheit dr Verschtand verlore?

Do deän si kaempfe,morde, braenne,
un d’ Maensche meän ums Laewe raenne.
S het Hunger gae, viel Leid un Traene,
ä maenge wird mr nimmi saehne.

Ä maenger d’ Heimet nimmi find’t,
will wieder zruck mit Frau un Kind.
Haen daenn deä Maensche noch ä Glauwe,
waenn sie im Land dr Friede rauwe.

Drbi het keiner ebbis gwunne,
‘s sott endlig aller Kampf verstumme.
Doch will mr jetz doch ‘s beschte hoffe,
wu d’ Friedenstruppe i sin troffe,
daß wieder Fried ikehrt ins Land,
un d’ Litt gaen änander wieder d’ Hand.

Mai 1999

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