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Gedichte

D Sägmaschine

Anna Schreiber-Baer
(aus: Hegau 67, 2010)

Sie knatteret und lärmet
und tuet woss Gott wie stolz,
me hörts as scho vu witem:
"Aha, do sägt me Holz!"

Und d' Sägi pfieft und quietsched,
as hett sies grausam schwer,
und schloht d' Zäh i die Schieter,
wie wenn es Schmalzbrot wär.

Sie kunnt m'r vor so g'frässig,
wie voll vu Tück und List:
die Klötzle gheied abi,
s' woss kos, wies gange iescht!

Schloht it au so e Sägi
i d' Weltgschicht ihri Zäh?
Dass d' Klötzle nu so troled -
wie viel mol hots dees gä!

Und no e Sägi git es,
die lärmet zwor it stark.
Es hört und sieht sie nämer,
und goht z'letscht doch is Mark.

Sie macht all Tag e Schnittli,
ganz lis und u'vermerkt,
me spürts erst mit de Johre,
wie selli Sägi werkt.

Und a me schöne Morge,
ischt ihri Arbet z' End:
De Tod nimmt d' Erdehülle,
d' Seel fallt i Gottes Händ.

Drum tue di it z'arg gräme,
halt di nu fest a IHM:
S' hot alls sin Sinn und Sege,
sogar e Holzmaschin!
 

Dezember 2010


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