Laudatio für Uli Führe zur Überreichung der Hebel-Plakette am 7. Mai 2016 in Hausen im Wiesental
gehalten von Markus Manfred Jung
Liebi Verehrerinne un Verehrer vom Johann Peter Hebel,
i freu mi, dass i hüt zoobe eine lobe darf, wo unter Ihne, do unte im Saal, gwiß fascht soviil Verehrer, un bsunders au Verehrerinne, hät wie de Hebel. Un dä, won i do in Ehre vorschtelle darf, dä lebt jo no mitte unter uns. Was für e Glück! Un wie er lebt, lebendig isch, läbig, schaffig un schöpferisch wie chuum e Zweite.
Un wer hetti des denkt vo dem Bursch, sellemools, won er no in d Schuel gangen isch? Als Bähnlersohn am 22. März 1957 z Lörrech-Haagen uf d Welt choo, e Bahnhofslebe gführt, allewiil zwüsche Aachoo un Furtgoh, nie so richtig däheim, nie lang gnueg Spilkamerädli gha. E Fledrewisch in zwoi Chinderschuele, nün Schuele, ölf Klasse, dreimool hocke blibe, en Alptraum für e mängge Lehrer, en Alptraum für selber sich.
Was soll us dem Kerli werde, wo so guet glehrt hät, wie s Leben in d Binse cha goh? Wo findet dä emool siini Wurzle? Wie cha dä eineweg no s Abi mache un däno studire, Musiker werde, Komponischt, Liedermacher, Stimmbildner un als Freiberuefler zletscht no lande uf re Professur an de Musikakademie z Düsseldorf?
Als ganz junge Kerli hät er über e Fründ vo sinre Schwöschter d Rockoper „Tommy“ vo „The Who“ zum Aloose kriegt. Die Musik un die Gschicht vo dem sich Freimachen ins Leben iine hät en prägt. Er hät sich selber s Gitarreschpile glehrt, hät d Ohren ufgmacht un s Herz für d Musik, wo si Läbensinhalt worden isch. Won er de Alan Stivell, e bretonische Liedermacher, zum erschte Mool in däm sinre eigne Sprooch singe hät ghört, isch em s Schöni vom eigne Dialekt ufgange, vom Alemannische. 1976, zwei Johr no vor em Abitur, - d Familie isch 1969 z Friburg glandet gsi -, hät er mit de Beate Wohlleber un em Bernd Siegle d Gruppe „Kum Geselle min“ gründet. Un scho dört hät er zum historische Repertoire vo Mittelalter- un Barocklieder eigni zitgnössischi Lieder uf Alemannisch däzue gschribe un komponirt. Im gliiche Johr isch si „Mängmol stand i im Wald“ als beschtis Lied uszeichnet worde bim Wettbewerb „Junge Mundart“ vo de Muettersprooch-Gsellschaft un em Regierungspräsidium Freiburg. Un siter dört un sellemools chenne mir uns richtig un schätzen enand. Ihm hät de Priis saumäßig guet tue. Nach allem, wo scho schief gangen isch im Lebe, endlich öbbis, won em schiints glungen isch, won em sait: He Uli, du chasch jo doch öbbis!
Mit de Platte „I will nit“ (1980) un „Chrutt unter de Hutt“ (1982), mit Uftritt im legendäre Fuchsbau z Friburg un im Kampf um s „Hände weg vom Dreisameck“ macht er sich in de Liedermacherszene e Name. Un des meh un meh numme no mit eigne Lieder. Nach em Abi leischtet de Uli Führe Zivildienscht im Chinderheim z Lörrech-Tüllige. D Arbet mit däne Chinder, wo ehnder us de Schattetäler vom Lebe dört uffe ufgno werde, prägt en un macht ihn in sim eigne Weg sicherer. Vo 1980 bis 85 studirt er Schuel- un Popularmusik, un däzue Musikwüsseschaft z Stuegert. Musiklehrer wird er aber einewäg nit, er wogt de Schritt in s selberbschtimmti Läbe as Künschtler. Fümf Johr lang (1982-87) leitet er s Ensemble „Musicantica Viva“, wo hauptsächlich Kirchemusik uffüehrt.
Uf de dritte Platte „D Grenze chasch vergässe“ (1984) taucht zum erschte Mool als Flötischtin si Frau Susann Peter uf. Zämme kriegi si zwei Chinder, e Maidli, d Amelie, un e Bueb, de Sammy. Hüt göhn d Eltere trennti Weg. D Kassette „Arie Nr. 9“ (1988), d CDs „Chlungi Halunki“ (1992), „D’Staumacher“ (1997) un „d’fledermuus“ (1998) führe im Uli Führe si Werk furt un machen en zum bekannteschte alemannische Liedermacher im Badische überhaupt mit inzwüsche wiit über tausig Uftritt im großalemannische Raum. „Himmel us Stei“ (2008) und „Dank Hebel“ (2012) zeige, wie riif un viilsittig si Art worden isch, alemannischi Lieder z schriibe un e Musik däfür z finde, jo z erfinde. In die Sparte ghört au si unschätzbari Arbet, won er gleischtet hät, zämme mim Stefan Pflaum, für s großi Alemannischi Liederbuech „Won i sing un stand“ (2012), de Hebel schmunzlet verschmitzt ab dem Titel. S isch e alemannischis Liederbuech, wo über d Grenze goht, in d Schwiiz, in s Elsiss un in de Vorarlberg.
Aber des isch nummen ei Site vom Uli Führe. S git viil Lüt, won i troffe ha, Erzieherinne oder Lehrer zum Bischpil, wo mir hän welle verzelle, s gäb non e andre Uli Führe, e Namensvetter vo unsem Uli, wo aber ganz, ganz andri Sache mache täti. Un zmeischt hän s mer s nit glaube welle, dass es nummen ein einzige, nämli de einzigartigi Uli Führe git. Des heißt, einzigartig jo scho, aber nit nummen in einre Art, nit nummen in einre Kunscht. I will do gar kei großis Wesis drum mache, dass er zum Bischpil s Ufmacherbild vo viile vo de eigne CDs selber gmoolt hät.
Nei, aber in de Musik, do goht er soviil unterschidlichi Weg. 1989 git er e Musikkassette uuse mit Märchelieder un Spielmusik „Mein Mutter, sie hat mich verwunschen“. Wunderbari Folk-Musik-CDs spilt er ii mit em Ensemble „TRISAM-Spirit of folk“. Wer sich furtträume will in e andri, liechteri un liichteri Welt, loost in die sfärischi Musik vo de CDs „Mondstein“ (1997) un „Wie ein Fluß“ (2000).
Für Chinder un jungi Mensche hät er scho unglaublich viil gschribe un komponirt, zum Bischpil sechs Kassette mit Chinderlieder, uusechoo im Klett-Schuelbuech-Verlag, aber am wiiteschte ummechoo, in Großuflage, isch si Trilogie „Mobo Djudju“, „Kroko Tarrap“ un „Feuerzutz & Luftikant“. Er hät Theaterschtücker gschribe wie „Mammon und Fantasie“, „Der Bär auf dem Försterball“ oder „Der Elemaushund“, e Huffe Musicals komponirt, z.B. „Die goldene Gans“, „Gilgamesh. König von Uruk“, „Am Himmel geht ein Fenster auf“ oder „Randolfo und der eine Ton“ und und und … Er isch bekannt für siini JAZZ-KANONS, für siini Chorliedsammlige, z.B. „Der Mond ist eine Frau“, „Nachts auf dem Sternenfeld“, „The Lady of Riga“ oder UKULALA oder für siini STIMMICALS. Er isch Herausgeber un Autor vo de Reihe „Der Kinderchor bei Fidula“ un hät d Hörschpilfigur GUGGU gschaffe.
Zwütschgedure hät de Uli Führe mool zeh Johr für de SWF, hüt SWR, komponiert un gschribe. Er isch über 700 Mool zum Bischpil de „Ernst Hirnholzer“ gsi oder de „Hubertus Mooskopf“. Ei Resultat dävo isch si Buech „Der schwangere Ratsherr“ (1991) mit Miniature us em badische Ländli. Hät er doo ämend im Hebel über d Schultere gluegt gha, öbbis an siine Kalendergschichte glehrt. I denk scho. Hebel un Führe. De Uli erinnret sich an de Hebeltag in de Volksschuel Tüemrige un an s Hebeltüechli, won er gschenkt kriegt hät. Ufgsait hät er nüt, sich niemool traut däfür. Erscht wider so richtig in si Leben iitrette isch de Hebel, wo de Uli z Lörrech 2010 de Hebeldank kriegt hät. Do hät ern glese, wider un wider, bsunders siini Brief. Er hät en schätze glehrt als große Ufklärer, Weltgeischt, als e theologische, pädagogische un lyrische Leuchtstern, als Vor-Bild für s Menschlichi. Un er hät sich gwunsche, er wurdi hüt, 200 Johr spööter, wider als Vorbild wirksam in all däne teilwiis so herzlose gsellschaftliche Usenandersetzige. De Uli Führe sait, er mögi keini Vorbilder, aber am Hebel chämti un wotti er nit vorbei.
Lön s mi mool churz Luft hole noch dem Exkurs. Was git s no vo unsrem hüttige Hebelplaketteuszeichnete: S git Chorliederbüecher vo ihm, won er Gedicht vertont hät, zum Bischpil eins mit Heinrich Heine-Text, eins mit Sonett vom William Shakespeare, übersetzt vom Wolf Biermann, eins mit Gedicht vo de Rose Ausländer, vo Wilhelm Busch, Mascha Kaleko, Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern, e CD mit Text vom Robert Gernhardt und und… Un s git die CD IKARUS, wo de Uli Führe 22 Gedicht vo mir so unglaublich fantasiiivoll un mit soviil Chraft un Gfüehl in d Tön gsetzt un iigschpilt hät, dass mir zämme de „Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik 2007“ kriegt hän mit Uszeichnig un Uftritt in de Berliner Philharmonie. Unvergesse, un als Ehrig e Hochlicht im Lebe, au für de Uli Führe, wo jo immerhin scho de „Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg“ kriegt hät. D CDs „drill di“ mit Text vom Wendelinus Wurth un „fedreliicht“, wider mit Gedicht vo mir, ghöre zu siine neuschte Werk, zum e unglaubliche Opus, wo inzwüsche bi de Werknummere 95 aacho isch. Un d 96 bis 100 oder 105 sin lengscht in sim Chopf, sim Herz, siine Händ; zum Bischpil e Luther-Musical mim Thema, wie wird Schuld zur Gnade, e Rittermusical für Chinder, e Kanonheft zue filosofische Text vo Nietzsche un Lichtenberg un neui alemannischi Lieder.
Vergesse darf mer nit, dass er, dank de hüttige Computer-Möglichkeite, als Multi-Inschtrumentalischt uf de CDs si Stimm selber begleite cha uf em Klavier, mit de Gitarre, Mandoline, Harfe, mit de Gambe, Giige un em Bass; dass er an de Hochschuel 16 Johr lang Improvisation unterrichtet hät, dass er als Kursleiter für Stimmbildung un Liedpädagogik in ganz Europa unterwegs isch, dass er z Buechebach, won er si Heimet gfunde hät, im e Großprojekt in Zämmearbet mit em Museum alti Buechebacher zum Verzelle bringt us ihrem Läbe. Es soll e Buech, e Film un e CD drus werde. Däzue leitet er in sinre Gmei en offenis Singe aa un schriibt neui Chorsätz däfür.
Wie schafft de Ma des alles, frooge si sich e bizzi verschrocke über die gwaltigi Kreativität. Sag mer s emool eso. Wenn er öbbis macht, däno goht er de Sach uf de Grund, iine in s Wese, in s Wesentlichi. Un macht denn genau des, was nötig isch, um des Wese uusezhole, un numme des. Un däzue in re große Ernschthaftigkeit un mim e Füür, wo mer sich dra wärme cha, we mer mit em zämme schaffe darf. Er spart sich die große Umweg un Ablenkige im Lebe. Weli des sin, wüsse mir jo alli selber ganz guet. Er zieht sich gern zruck, vor allem, wenn er sich intensiv uf d Mensche iiglo hät bi de Arbet. Er goht ällei in d Natur, suecht si Waldläuferkatharsis, wien er s selber nennt. S Schaffe isch für ihn nit s Schaffe für e Lohn oder Ghalt, - un mänkmool spürt er des au dütlich am eigne Geldbüttel -, sondern e Schaffe für en eigni Idee, für öbbis, wo in em mudret oder singt, murrt oder jublet. De Uli Führe isch kei Mensch für de mainstream, kei Mensch für de Hauptstrom, er grabt sich siini eigne Bäch, Flüss un Ström, als Komponischt un nit zletscht au unbeirrt in de alemannische Mund-Art. Er denkt siini Sache nit vo de Wirkung her, sondern vo de Absicht, vo de innre Notwendigkeit. De Uli Führe isch kei Mensch für de small talk, aber ein für die große, tiefe Gschprööch, über d Kunscht, d Kultur, s Lebe, de Mensch. Er isch e tiefe Noochdenker, e iifüehlsame, treue, sensible Mitdenker voller Mitgfüehl, un e gwaltig kreative Vorusdenker,
un dodäfür hät er d Hebelplakette allimools verdient.
Dankschön euch Huusemer, dass der ihn ehre. Dankschön Uli für alles, was du uns scho gschen
i freu mi, dass i hüt zoobe eine lobe darf, wo unter Ihne, do unte im Saal, gwiß fascht soviil Verehrer, un bsunders au Verehrerinne, hät wie de Hebel. Un dä, won i do in Ehre vorschtelle darf, dä lebt jo no mitte unter uns. Was für e Glück! Un wie er lebt, lebendig isch, läbig, schaffig un schöpferisch wie chuum e Zweite.
Un wer hetti des denkt vo dem Bursch, sellemools, won er no in d Schuel gangen isch? Als Bähnlersohn am 22. März 1957 z Lörrech-Haagen uf d Welt choo, e Bahnhofslebe gführt, allewiil zwüsche Aachoo un Furtgoh, nie so richtig däheim, nie lang gnueg Spilkamerädli gha. E Fledrewisch in zwoi Chinderschuele, nün Schuele, ölf Klasse, dreimool hocke blibe, en Alptraum für e mängge Lehrer, en Alptraum für selber sich.
Was soll us dem Kerli werde, wo so guet glehrt hät, wie s Leben in d Binse cha goh? Wo findet dä emool siini Wurzle? Wie cha dä eineweg no s Abi mache un däno studire, Musiker werde, Komponischt, Liedermacher, Stimmbildner un als Freiberuefler zletscht no lande uf re Professur an de Musikakademie z Düsseldorf?
Als ganz junge Kerli hät er über e Fründ vo sinre Schwöschter d Rockoper „Tommy“ vo „The Who“ zum Aloose kriegt. Die Musik un die Gschicht vo dem sich Freimachen ins Leben iine hät en prägt. Er hät sich selber s Gitarreschpile glehrt, hät d Ohren ufgmacht un s Herz für d Musik, wo si Läbensinhalt worden isch. Won er de Alan Stivell, e bretonische Liedermacher, zum erschte Mool in däm sinre eigne Sprooch singe hät ghört, isch em s Schöni vom eigne Dialekt ufgange, vom Alemannische. 1976, zwei Johr no vor em Abitur, - d Familie isch 1969 z Friburg glandet gsi -, hät er mit de Beate Wohlleber un em Bernd Siegle d Gruppe „Kum Geselle min“ gründet. Un scho dört hät er zum historische Repertoire vo Mittelalter- un Barocklieder eigni zitgnössischi Lieder uf Alemannisch däzue gschribe un komponirt. Im gliiche Johr isch si „Mängmol stand i im Wald“ als beschtis Lied uszeichnet worde bim Wettbewerb „Junge Mundart“ vo de Muettersprooch-Gsellschaft un em Regierungspräsidium Freiburg. Un siter dört un sellemools chenne mir uns richtig un schätzen enand. Ihm hät de Priis saumäßig guet tue. Nach allem, wo scho schief gangen isch im Lebe, endlich öbbis, won em schiints glungen isch, won em sait: He Uli, du chasch jo doch öbbis!
Mit de Platte „I will nit“ (1980) un „Chrutt unter de Hutt“ (1982), mit Uftritt im legendäre Fuchsbau z Friburg un im Kampf um s „Hände weg vom Dreisameck“ macht er sich in de Liedermacherszene e Name. Un des meh un meh numme no mit eigne Lieder. Nach em Abi leischtet de Uli Führe Zivildienscht im Chinderheim z Lörrech-Tüllige. D Arbet mit däne Chinder, wo ehnder us de Schattetäler vom Lebe dört uffe ufgno werde, prägt en un macht ihn in sim eigne Weg sicherer. Vo 1980 bis 85 studirt er Schuel- un Popularmusik, un däzue Musikwüsseschaft z Stuegert. Musiklehrer wird er aber einewäg nit, er wogt de Schritt in s selberbschtimmti Läbe as Künschtler. Fümf Johr lang (1982-87) leitet er s Ensemble „Musicantica Viva“, wo hauptsächlich Kirchemusik uffüehrt.
Uf de dritte Platte „D Grenze chasch vergässe“ (1984) taucht zum erschte Mool als Flötischtin si Frau Susann Peter uf. Zämme kriegi si zwei Chinder, e Maidli, d Amelie, un e Bueb, de Sammy. Hüt göhn d Eltere trennti Weg. D Kassette „Arie Nr. 9“ (1988), d CDs „Chlungi Halunki“ (1992), „D’Staumacher“ (1997) un „d’fledermuus“ (1998) führe im Uli Führe si Werk furt un machen en zum bekannteschte alemannische Liedermacher im Badische überhaupt mit inzwüsche wiit über tausig Uftritt im großalemannische Raum. „Himmel us Stei“ (2008) und „Dank Hebel“ (2012) zeige, wie riif un viilsittig si Art worden isch, alemannischi Lieder z schriibe un e Musik däfür z finde, jo z erfinde. In die Sparte ghört au si unschätzbari Arbet, won er gleischtet hät, zämme mim Stefan Pflaum, für s großi Alemannischi Liederbuech „Won i sing un stand“ (2012), de Hebel schmunzlet verschmitzt ab dem Titel. S isch e alemannischis Liederbuech, wo über d Grenze goht, in d Schwiiz, in s Elsiss un in de Vorarlberg.
Aber des isch nummen ei Site vom Uli Führe. S git viil Lüt, won i troffe ha, Erzieherinne oder Lehrer zum Bischpil, wo mir hän welle verzelle, s gäb non e andre Uli Führe, e Namensvetter vo unsem Uli, wo aber ganz, ganz andri Sache mache täti. Un zmeischt hän s mer s nit glaube welle, dass es nummen ein einzige, nämli de einzigartigi Uli Führe git. Des heißt, einzigartig jo scho, aber nit nummen in einre Art, nit nummen in einre Kunscht. I will do gar kei großis Wesis drum mache, dass er zum Bischpil s Ufmacherbild vo viile vo de eigne CDs selber gmoolt hät.
Nei, aber in de Musik, do goht er soviil unterschidlichi Weg. 1989 git er e Musikkassette uuse mit Märchelieder un Spielmusik „Mein Mutter, sie hat mich verwunschen“. Wunderbari Folk-Musik-CDs spilt er ii mit em Ensemble „TRISAM-Spirit of folk“. Wer sich furtträume will in e andri, liechteri un liichteri Welt, loost in die sfärischi Musik vo de CDs „Mondstein“ (1997) un „Wie ein Fluß“ (2000).
Für Chinder un jungi Mensche hät er scho unglaublich viil gschribe un komponirt, zum Bischpil sechs Kassette mit Chinderlieder, uusechoo im Klett-Schuelbuech-Verlag, aber am wiiteschte ummechoo, in Großuflage, isch si Trilogie „Mobo Djudju“, „Kroko Tarrap“ un „Feuerzutz & Luftikant“. Er hät Theaterschtücker gschribe wie „Mammon und Fantasie“, „Der Bär auf dem Försterball“ oder „Der Elemaushund“, e Huffe Musicals komponirt, z.B. „Die goldene Gans“, „Gilgamesh. König von Uruk“, „Am Himmel geht ein Fenster auf“ oder „Randolfo und der eine Ton“ und und und … Er isch bekannt für siini JAZZ-KANONS, für siini Chorliedsammlige, z.B. „Der Mond ist eine Frau“, „Nachts auf dem Sternenfeld“, „The Lady of Riga“ oder UKULALA oder für siini STIMMICALS. Er isch Herausgeber un Autor vo de Reihe „Der Kinderchor bei Fidula“ un hät d Hörschpilfigur GUGGU gschaffe.
Zwütschgedure hät de Uli Führe mool zeh Johr für de SWF, hüt SWR, komponiert un gschribe. Er isch über 700 Mool zum Bischpil de „Ernst Hirnholzer“ gsi oder de „Hubertus Mooskopf“. Ei Resultat dävo isch si Buech „Der schwangere Ratsherr“ (1991) mit Miniature us em badische Ländli. Hät er doo ämend im Hebel über d Schultere gluegt gha, öbbis an siine Kalendergschichte glehrt. I denk scho. Hebel un Führe. De Uli erinnret sich an de Hebeltag in de Volksschuel Tüemrige un an s Hebeltüechli, won er gschenkt kriegt hät. Ufgsait hät er nüt, sich niemool traut däfür. Erscht wider so richtig in si Leben iitrette isch de Hebel, wo de Uli z Lörrech 2010 de Hebeldank kriegt hät. Do hät ern glese, wider un wider, bsunders siini Brief. Er hät en schätze glehrt als große Ufklärer, Weltgeischt, als e theologische, pädagogische un lyrische Leuchtstern, als Vor-Bild für s Menschlichi. Un er hät sich gwunsche, er wurdi hüt, 200 Johr spööter, wider als Vorbild wirksam in all däne teilwiis so herzlose gsellschaftliche Usenandersetzige. De Uli Führe sait, er mögi keini Vorbilder, aber am Hebel chämti un wotti er nit vorbei.
Lön s mi mool churz Luft hole noch dem Exkurs. Was git s no vo unsrem hüttige Hebelplaketteuszeichnete: S git Chorliederbüecher vo ihm, won er Gedicht vertont hät, zum Bischpil eins mit Heinrich Heine-Text, eins mit Sonett vom William Shakespeare, übersetzt vom Wolf Biermann, eins mit Gedicht vo de Rose Ausländer, vo Wilhelm Busch, Mascha Kaleko, Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern, e CD mit Text vom Robert Gernhardt und und… Un s git die CD IKARUS, wo de Uli Führe 22 Gedicht vo mir so unglaublich fantasiiivoll un mit soviil Chraft un Gfüehl in d Tön gsetzt un iigschpilt hät, dass mir zämme de „Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik 2007“ kriegt hän mit Uszeichnig un Uftritt in de Berliner Philharmonie. Unvergesse, un als Ehrig e Hochlicht im Lebe, au für de Uli Führe, wo jo immerhin scho de „Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg“ kriegt hät. D CDs „drill di“ mit Text vom Wendelinus Wurth un „fedreliicht“, wider mit Gedicht vo mir, ghöre zu siine neuschte Werk, zum e unglaubliche Opus, wo inzwüsche bi de Werknummere 95 aacho isch. Un d 96 bis 100 oder 105 sin lengscht in sim Chopf, sim Herz, siine Händ; zum Bischpil e Luther-Musical mim Thema, wie wird Schuld zur Gnade, e Rittermusical für Chinder, e Kanonheft zue filosofische Text vo Nietzsche un Lichtenberg un neui alemannischi Lieder.
Vergesse darf mer nit, dass er, dank de hüttige Computer-Möglichkeite, als Multi-Inschtrumentalischt uf de CDs si Stimm selber begleite cha uf em Klavier, mit de Gitarre, Mandoline, Harfe, mit de Gambe, Giige un em Bass; dass er an de Hochschuel 16 Johr lang Improvisation unterrichtet hät, dass er als Kursleiter für Stimmbildung un Liedpädagogik in ganz Europa unterwegs isch, dass er z Buechebach, won er si Heimet gfunde hät, im e Großprojekt in Zämmearbet mit em Museum alti Buechebacher zum Verzelle bringt us ihrem Läbe. Es soll e Buech, e Film un e CD drus werde. Däzue leitet er in sinre Gmei en offenis Singe aa un schriibt neui Chorsätz däfür.
Wie schafft de Ma des alles, frooge si sich e bizzi verschrocke über die gwaltigi Kreativität. Sag mer s emool eso. Wenn er öbbis macht, däno goht er de Sach uf de Grund, iine in s Wese, in s Wesentlichi. Un macht denn genau des, was nötig isch, um des Wese uusezhole, un numme des. Un däzue in re große Ernschthaftigkeit un mim e Füür, wo mer sich dra wärme cha, we mer mit em zämme schaffe darf. Er spart sich die große Umweg un Ablenkige im Lebe. Weli des sin, wüsse mir jo alli selber ganz guet. Er zieht sich gern zruck, vor allem, wenn er sich intensiv uf d Mensche iiglo hät bi de Arbet. Er goht ällei in d Natur, suecht si Waldläuferkatharsis, wien er s selber nennt. S Schaffe isch für ihn nit s Schaffe für e Lohn oder Ghalt, - un mänkmool spürt er des au dütlich am eigne Geldbüttel -, sondern e Schaffe für en eigni Idee, für öbbis, wo in em mudret oder singt, murrt oder jublet. De Uli Führe isch kei Mensch für de mainstream, kei Mensch für de Hauptstrom, er grabt sich siini eigne Bäch, Flüss un Ström, als Komponischt un nit zletscht au unbeirrt in de alemannische Mund-Art. Er denkt siini Sache nit vo de Wirkung her, sondern vo de Absicht, vo de innre Notwendigkeit. De Uli Führe isch kei Mensch für de small talk, aber ein für die große, tiefe Gschprööch, über d Kunscht, d Kultur, s Lebe, de Mensch. Er isch e tiefe Noochdenker, e iifüehlsame, treue, sensible Mitdenker voller Mitgfüehl, un e gwaltig kreative Vorusdenker,
un dodäfür hät er d Hebelplakette allimools verdient.
Dankschön euch Huusemer, dass der ihn ehre. Dankschön Uli für alles, was du uns scho gschen